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Mehrere Aufnahmen verschiedener Wetterphänomene am Himmel, die in schrägen Streifen nebeneinander dargestellt werden

Quelle: Adobe Stock / IgorZh

Deutschland und Italien haben ein Abkommen zur vertieften Zusammenarbeit im Bereich Meteorologie und Klimatologie geschlossen. Eine entsprechende Regierungsübereinkunft unterzeichneten heute in Berlin Stefan Schnorr, Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), seine Amtskollegin im Auswärtigen Amt, Jennifer Morgan, und der italienische Botschafter Armando Varricchio. Knapp zwei Monate nach der Verabschiedung des deutsch-italienischen Aktionsplans setzt das BMDV damit eines der geplanten Leuchtturmprojekte im Bereich Forschung und Wissenschaft um. Ziel des Abkommens ist die systematische Stärkung der Forschung und der bilateralen Zusammenarbeit in der Wetter- und Erdbeobachtung.

Stefan Schnorr, Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr:

Wetterphänomene und die Auswirkungen des Klimawandels machen nicht an nationalen Grenzen halt. Unsere wissenschaftliche Ausbildung und Vernetzung sollten das auch nicht. Um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen, brauchen wir gut ausgebildete Forscher und Nachwuchswissenschaftler, die international denken und arbeiten. Die vertiefte deutsch-italienische Zusammenarbeit im Bereich Meteorologie und Erdbeobachtung fördert und verankert eine solche Vernetzung langfristig und nachhaltig in der Hochschul- und Forschungslandschaft beider Länder.

Das Abkommen schafft einen rechtsverbindlichen Rahmen für verschiedene Vorhaben, die damit langfristig geplant und umgesetzt werden können. Für die Erdbeobachtung in Europa setzen Deutschland und Italien – nicht zuletzt in ihren Rollen als Gaststaaten des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) – damit ein starkes Zeichen. Es geht darum, die Forschung im Bereich Erdbeobachtung zu stärken. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen auch in den operativen Betrieb der Wetterdienste einfließen. So kann etwa die Qualität der Wettervorhersagen in den Schwerpunktbereichen Dürre und Überflutung verbessert werden. Deutschland wie Italien waren von diesen Extremwetterereignissen in den vergangenen Jahren verstärkt betroffen.

Das Abkommen umfasst im Wesentlichen folgende Vorhaben:

1. Einrichtung eines gemeinsamen Masterstudiengangs zwischen dem Forschungsverbund Center for Earth System Observation and Computational Analysis (CESOC; Universität Köln, Universität Bonn und Forschungszentrum Jülich) und der Universität Bologna. Dafür werden finanzielle Mittel etwa zur Deckung des personellen Mehrbedarfs bereitgestellt (zum Beispiel zur Studiengangskoordination).

2. Aufbau eines deutsch-italienischen Fortbildungsnetzwerks zwischen den deutschen und italienischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen sowie Wetter- und Klimadiensten „Italia – Deutschland science-4-services network in weather and climate“ (IDEA-S4S). Finanziert werden Doktorandenstellen, wissenschaftliche Nachwuchsgruppen und Forschungsaufenthalte. Der Schwerpunkt liegt auf den Themen Dürre und Überflutung.